Erklärung von Rotary zum Polio-Wildvirus-Fall in Malawi

Da das Virus aus Pakistan eingeschleppt wurde, hat dieser Nachweis von WPV in Malawi keinen Einfluss auf den Status der WHO-Region Afrika.


Im Zuge der laufenden Polio-Überwachungsmaßnahmen hat die Global Polio Eradication Initiative (GPEI) einen Fall von Typ-1-Polio-Wildvirus (WPV1) bei einem gelähmten Kind in Malawi bestätigt. Die Analyse hat gezeigt, dass das Virus genetisch mit WPV1 verwandt ist, das in der pakistanischen Provinz Sindh zirkulierte. 
 
Die GPEI unterstützt die Gesundheitsbehörden in Malawi dabei, eine gründliche Bewertung der Situation vorzunehmen und dringende Impfmaßnahmen einzuleiten, um das Risiko einer Ausbreitung zu verringern. Außerdem werden die Umweltüberwachungsmaßnahmen in Malawi und den Nachbarländern ausgeweitet, um alle anderen potenziellen Fälle aufzuspüren.
 
Die Tatsache, dass WPV1 außerhalb der beiden verbleibenden endemischen Länder Pakistan und Afghanistan festgestellt wurde, ist ein ernstes Problem und unterstreicht die Bedeutung der Priorisierung von Polio-Impfmaßnahmen in Ländern wie Malawi, um zukünftige Einschleppungen zu verhindern.  Rotary hat die Länder in Afrika seit dem letzten Fall in Nigeria weiterhin stark finanziell unterstützt.  In den letzten zwei Jahren haben 54 % des Rotary-PolioPlus-Budgets die Überwachung/Laborarbeit, die Maßnahmen gegen Ausbrüche, den Kauf von Impfstoffen und operative Ausgaben in ganz Afrika unterstützt. 
 
Natürlich ist diese Nachricht aus Malawi ein Rückschlag. Doch das Polio-Programm musste sich immer wieder Einschleppungsfällen aus endemischen Ländern in Regionen stellen, die in der Vergangenheit als frei von Polio zertifiziert worden waren. Alle Programmverantwortlichen haben stets schnell reagiert und die Übertragung des Virus in diesen Gebieten erfolgreich gestoppt. Da das Virus aus Pakistan eingeschleppt wurde, hat dieser Nachweis von WPV in Malawi keinen Einfluss auf den Status der WHO-Region Afrika.
 
In den mehr als drei Jahrzehnten, seit Rotary sein Programm PolioPlus ins Leben gerufen und die GPEI gegründet hat, haben wir immer wieder betont, dass eine Polioinzidenz an nur einem Ort der Welt eine Bedrohung für alle Kinder überall auf der Welt darstellt. Der Fall in Malawi, der aus Pakistan eingeschleppt wurde, unterstreicht diese Einschätzung. Alle Beteiligten des Polio-Programms – Rotary-Mitglieder, Gemeinwesen, Regierungen und globale Partner – müssen sich jetzt erneut verpflichten, alle Formen der Kinderlähmung für immer auszurotten.  Als Rotary-Mitglieder sind wir dazu aufgerufen, unsere Anstrengungen weiter zu verstärken, um den Menschen bewusst zu machen, wie wichtig es ist, alle Kinder gegen Polio zu impfen. Und wie wichtig es ist, weiterhin die notwendigen finanziellen Mittel aufzubringen, um notwendige Eradikationsmaßnahmen durchzuführen, mit denen wir gefährdete Kinder schützen und weitere Ausbrüche verhindern. Spenden Sie noch heute: endpolio.org/de/donate.
 
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Rotary International | Dez. 16, 2024