Plädoyer: Impfungen für alle
Apr. 26, 2017
Im November 2015 fand am Rande des West Africa Project Fair in Abidjan, Côte d’Ivoire, eine Impfaktion gegen die Kinderlähmung in Nigui Saff, einem etwa 90 Kilometer von Abidjan entfernten Dorf statt. Organisiert hatte die Aktion die damalige Governorin des Distriktes 9101, Marie Irène Richmond Ahoua, unterstützt von Mitarbeitern des Gesundheitsministeriums.
Rotarier fuhren in zwei Bussen und einem Fahrzeugkonvoi in das Dorf, um dort Hunderten von Kindern die Schluckimpfung zu verabreichen. Für einen Rotarier wie mich aus Mauritius, wo die Kinderlähmung als ein Ding der Vergangenheit angesehen wird (der letzte Fall wurde im Juli 1967 gemeldet), war dies eine prägende Erfahrung.
In meinen ersten Jahren als Rotarier befasste ich mich eher mit anderen lokalen Projekten, und es war erst 2009, dass ich begann, mich für den weiterhin notwendigen Kampf gegen die Kinderlähmung zu engagieren. Wir zeigten damals den Dokumentarfilm The Final Inch, der die riesigen Anstrengungen der internationalen Kampagne gegen das Poliovirus zeigt und der für einen Oskar nominiert wurde.
Doch alle Initiativen, Bewusstsein zu schaffen und über die Kinderlähmung aufzuklären, war nichts gegen die bereichernde persönliche Erfahrung, den Kindern zwei Tropfen der Schluckimpfung zu geben, die dankbaren Eltern zu sehen – und zu wissen, dass wir mit der kleinen Aktion im Kontext der großen Kampagne Leben gerettet hatten.