Impfungen retten Leben
Apr. 24, 2017
Mit der Impfung eines indischen Kindes am 23. Februar 2014 ging ein seit Jahren gehegter Wunsch in Erfüllung. Die Indienreise war, zusammen mit Manju Gupta vom Rotary Club Meerut im Bundesstaat Uttar Pradesh und Past District Governor Ajay Bhatnagar von langer Hand vorbereitet. In der Stadt waren überall gelbe Banner zu sehen, die auf den Nationalen Impftag aufmerksam machten. Am Vorabend trafen sich die Verantwortlichen der involvierten Organisationen (WHO, UNICEF, Glaubensvertreter usw.), um die letzten Details zu besprechen. Am Sonntagmorgen fanden wir uns dann am Bahnhof - einem der wichtigen Treffpunkte - zur Impfaktion ein.
Ich war gespannt und voller Vorfreude, denn ich konnte endlich das tun, wovon ich in unserem Land seit Jahren spreche. Die Eltern standen mit ihren Kindern in der Warteschlange oder saβen auf einem der nahen Bänke und geduldeten sich, bis ihr Kind die Polioimpfung erhielt. Impfhelferinnen registrierten die Kinder und färbten den Nagel des linken Kleinfingers violett - das Zeichen, dass das Kind geimpft war. Ich stand mit zitternden Händen und voller Ehrfurcht vor einem Kind, das auf den Armen seiner Mutter auf seine Impfung wartete. Sein Mund wurde leicht geöffnet und ich konnte so zwei Tropfen Impfstoff einbringen. Das Kind war geimpft, ich gerührt und der Vater glücklich.
58 Jahre nachdem ich selbst an Polio erkrankte – damals, 1956, gab es die Impfung in der Schweiz noch nicht -, durfte ich einem Kind eine poliofreie Zukunft ermöglichen. Ich war glücklich und zufrieden und hoffe, dass noch viele Mitrotarierinnen und Mitrotarier dasselbe Glücksgefühl erleben dürfen.