Dank Rotary und der GPEI ist die Kinderlähmung weltweit fast ausgerottet
Okt. 31, 2018
Nach 30 Jahren entschlossenen Handelns, nach historischen Errungenschaften und manchmal entmutigenden Rückschlägen haben Rotary und seine Partner in der Global Polio Eradication Initiative (GPEI) die Kinderlähmung beinahe besiegt.
Diese bahnbrechende Partnerschaft von humanitären Organisationen, Stiftungen und Regierungen und ihre innovativen Strategien zur Bekämpfung dieses globalen Problems wurden diesen Mittwoch in Philadelphia im US-amerikanischen Bundesstaat Pennsylvania beim 6. Internationalen Weltpoliotag von Rotary am College of Physicians of Philadelphia. gewürdigt.
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Hunderte Gäste feierten den Weltpoliotag am College of Physicians of Philadelphia im US-amerikanischen Bundesstaat Pennsylvania.
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Hunderte Gäste feierten den Weltpoliotag am College of Physicians of Philadelphia im US-amerikanischen Bundesstaat Pennsylvania.
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Hunderte Gäste feierten den Weltpoliotag am College of Physicians of Philadelphia im US-amerikanischen Bundesstaat Pennsylvania.
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Hunderte Gäste feierten den Weltpoliotag am College of Physicians of Philadelphia im US-amerikanischen Bundesstaat Pennsylvania.
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Hunderte Gäste feierten den Weltpoliotag am College of Physicians of Philadelphia im US-amerikanischen Bundesstaat Pennsylvania.
Hunderte von Zuschauern nahmen persönlich an der Hauptveranstaltung teil, darunter Vertreter aller fünf GPEI-Partnerorganisationen. Tausende mehr verfolgten weltweit das Event als Livestream. Die amerikanischen Fernsehmoderatoren Ashleigh Banfield und Alex Witt führten durch die Veranstaltung.
Der Vorsitzende der Rotary Foundation Trustee, Ron D. Burton, begann das Programm mit der Feststellung, dass Philadelphia der Ort sei, an dem Rotary während seiner internationalen Tagung 1988 verkündete, dass es sein Fundraising-Ziel für die Polio-Initiative von 120 Mio. USD um das doppelte übertroffen hatte: Es waren 247 Mio. USD zusammengekommen.
In diesem Moment zeigte sich die Stärke von Rotary als eine Organisation, die in der Lage war, die weltweite Ausrottung dieser Krankheit in ANgriff zu nehmen und dabei eine der ambitioniertesten Gesundheitsinitiativen der Geschichte anzuführen, die GPEI. Die Weltgesundheitsorganisation, UNICEF, die US-amerikanischen Zentren für Seuchenbekämpfung und -prävention und die Bill & Melinda Gates Foundation sind die weiteren Partner der Initiative.
„Wir wussten damals, dass der Kampf gegen die Kinderlähmung lange dauern und seine Herausforderungen für uns haben würde", sagte Burton. „Aber wir wussten damals wie heute, dass wir es schaffen könnten. Vor dreißig Jahren war ich stolz, Teil der Organisation zu sein, die den Job angenommen hat, und das Versprechen, die Kinderlähmung auszumerzen. "
Seit seiner Gründung hat die GPEI Millionen von Freiwilligen und Gesundheitspersonal ausgebildet und mobilisiert, Zugang zu Menschen erhalten, die nicht von anderen Gesundheitsinitiativen zur Immunisierung von Kindern erreicht worden waren, Gesundheitsinterventionen in unterversorgten Gebieten organisiert und die lückenlose weltweite Laborüberwachung von Poliofällen gewährleistet.
Die Ergebnisse waren monumental. Noch vor dreißig Jahren befiel die Lähmungskrankheit 350.000 Kinder pro Jahr. Massive und systematische Impfkampagnen auf der ganzen Welt sorgten seither dafür, dass die Zahl der Infektionen um mehr als 99,9 Prozent gesunken ist. In diesem Jahr wurden nur noch XX Fälle gezählt. Die Polio, die 1988 in 125 Ländern der Erde endemisch grassierte, kommt heute in nur noch drei Ländern vor: Afghanistan, Nigeria und Pakistan. Insgesamt wurden mehr als 2,5 Milliarden Kinder geimpft, mehr als 14 Milliarden Dollar wurden in den weltweiten Kampf gegen die Krankheit investiert.
Lea Hegg, Senior Program Officer der Gates Foundation für den Bereich Impfstoffversorgung, berichtete über den aktuellen Stand der globalen Polio-Kampagne. „Trotz enormer Fortschritte bleiben noch Herausforderungen bestehen, bevor wir den Sieg erringen können“, sagte sie in einem Videointerview mit Mark Wright, dem Nachrichtenmoderator einer NBC-Fernsehstation in Seattle, Washington, USA.
„Tatsache ist, dass wir in Pakistan und Afghanistan, wo wir immer noch Polio-Fälle sehen, vor großen Herausforderungen stehen, vor allem wegen der Konflikte und der schlechten Sicherheitslage“, sagte Hegg. „Wir müssen neue Wege finden, um diese Probleme zu lösen.“
Sie hob den Mut der Polio-Impfhelfer hervor, die sich in unsichere Gebiete wagen, um Kinder zu impfen, und wies bei dieser Gelegenheit auch auf die Impfstellen an Transitstationen außerhalb dieser Gebiete hin.
Hegg fügte hinzu: „Uns stehen immer noch die nötigen Werkzeuge zur Verfügung, wir haben die Ausdauer, und wir sind immer noch sehr zuversichtlich, dass wir es schaffen werden."
In einer Frage-und-Antwort-Runde mit Witt diskutierte Dr. Ujala Nayyar, eine Überwachungsbeauftragte der WHO im pakistanischen Punjab, die Wichtigkeit der Beobachtung des zirkulierenden Virus. Nayyar sagte, dass das Gesundheitspersonal dem Poliovirus einen Schritt voraus sein müsse, um seine Übertragung zu unterbrechen. Sie wies auch darauf hin, dass Pakistan das weltweit größte Netzwerk für die Überwachung der Polio in der Umwelt hat.
„Es ist eine schwierige Aufgabe. Doch wir verfügen über ein Netzwerk aus Regierungsvertretern, privaten Organisationen und Community-Mobilizers, die jede Polio-Erkrankung in den Städten, die wir testen, aufspüren. Wir sind zuversichtlich, dass jeder Polio-Fall erfasst wird“, sagte Nayyar. „Wir haben in Pakistan einen enormen Erfolg zu verbuchen.“
Nayyar fügte hinzu, dass die Zahl der Fälle sich zwar auf 306 erhöht hatte, in diesem Jahr jedoch bisher nur vier neue Fälle gemeldet wurden.
Ina Pinkney, die preisgekrönte Köchin, Autorin und Polio-Überlebende, berichtete über ihre Erfahrung mit der Krankheit. Jeffrey Kluger, Redakteur und Korrespondent des Time-Magazins, sprach über seine jüngsten Erfahrungen mit Rotary während einer Reportage-Reise nach Nigeria um Thema Ausrottung von Polio.
Zum Unterhaltungsprogramm gehörte eine Vorschau auf Rotarys Dokumentarfilm „Drop to Zero“ und eine Vorführung seines neuesten Virtual-Reality-Films „Zwei Tropfen Gesundheit“.
Ashleigh Banfield erwähnte mehrere End-Polio-Now-Aktivitäten, die von Rotary Clubs organisiert wurden, um auf Polio und die Ausrottungsbemühungen aufmerksam zu machen, darunter eine Kundgebung in der indischen Metropole Delhi, wo 2.000 Mitglieder Autos und Fahrräder mit entsprechenden Info-Bannern und Aufklebern durch die Stadt fuhren. In Ägypten veranstalteten Rotary-Mitglieder ein End-Polio-Festival, das ein Straßenrennen, eine Blutspendeaktion und ein Konzert umfasste, das Tausende von Besuchern anzog.
Rotary hat seit dem Beginn des PolioPlus-Programms im Jahr 1985 mehr als 1,8 Milliarden US-Dollar für die Ausrottung von Polio zur Verfügung gestellt. Im August erhielt die Initiative einen erneuten Schub, als Rotary bekanntgab, dass es weitere 96,5 Mio. USD als Zuschüsse für Impfungen und Überwachungsmaßnahmen bereitstellen würde. Die meisten Mittel wurden den Maßnahmen in den drei Ländern zugeteilt, in denen Polio nach wie vor endemisch ist. Afghanistan (22,9 Mio. USD), Nigeria (16,1 Mio. USD) und Pakistan (21,7 Mio. USD). Der Rest verteilt sich auf 12 Länder in Afrika, die anfällig für Kinderlähmung sind.
Rotary hat sich außerdem verpflichtet, über einen Zeitraum von drei Jahren jährlich 50 Millionen Dollar für die Ausrottung aufzubringen. Die Bill & Melinda Gates Foundation wird jede Spende bis zu diesem Betrag jeweils verdreifachen, sodass die Gesamt-Spendensumme am Ende 450 Millionen Dollar betragen könnte.