Bill Gates gibt Überblick über finale Bemühungen im Kampf gegen Polio

Das Ende der Kinderlähmung ist in Sicht - Rotary und seine Partner sind bereit für den Endspurt

Während seiner Rede auf der Rotary International Convention in Atlanta hob Bill Gates die beeindruckenden Fortschritte im Kampf gegen die Kinderlähmung (Polio) hervor und erläuterte, welche Hürden weiterhin zu überwinden seien.

Im Georgia World Congress Center in Atlanta erinnerte Gates die über 22.000 Zuschauer daran, dass in den Bemühungen jetzt nicht nachgelassen werden darf, um die Krankheit ein für alle Mal zu besiegen. Dabei nannte der Co-Chair der Bill & Melinda Gates Foundation die Global Polio Eradication Initiative (GPEI) den "ehrgeizigsten Einsatz im Bereich öffentliches Gesundheitswesen, der je unternommen wurde".

Vor der Ansprache waren LED-Armbänder an die Zuschauer ausgeteilt worden und jedes Mal, wenn eine Region genannt wurde, die als polio-frei erklärt werden konnte, erleuchtete ein Berich in der Arena mit den LED-Bändern. Die Zuschauer wurden so Teil der Präsentation.

Vor Bill Gates Ansprache hatten Spender aus aller Welt, darunter die Gates Foundation, sich zu einer erneuten Spende über insgesamt 1,2 Milliarden US-Dollar verpflichtet, um die Finanzierungslücke  von 1,5 Milliarden US-Dollar bei der Ausrottung von Polio langsam zu schließen. Rotary gab in diesem Zuge bekannt, dass es sich ein jährliches Spendenziel von 50 Millionen US-Dollar gesetzt hatte. Seit die Zusammenarbeit zwischen Rotary und der Gates Foundation 2007 begann, konnten die beiden Organisationen bereits beinahe 1,5 Milliarden US-Dollar sammeln.

Gates, für den seit den letzten 10 Jahren die Ausrottung der Kinderlähmung oberste Priorität besitzt, erkannte während seiner Rede auch die Hürden an, die immer noch bestehen. Insbesondere in Konfliktgebieten bleibt die Krankheit weiterhin endemisch. "Eine der schwierigsten Herausforderungen ist es, alle Kinder zu erreichen, die eine Impfung benötigen", sagte er. "Das ist besonders schwer in Konfliktgebieten, da es dort so schwierig ist Vertrauen auf allen Seiten aufzubauen".

Gates verwies jedoch auch darauf, dass Afghanistan, wo ebenfalls Konfliktregionen existieren, sich beinahe vom Polio-Virus befreien konnte. "Der Grund dafür ist, dass die Menschen, die die Polio-Programme dort leiten, verstanden haben, dass man Polio nur besiegen kann, wenn man über politische, religiöse und soziale Grenzen hinweg sieht".

Es gibt heute weniger Fälle der Krankheit denn je und das macht die Überwachung und Früherkennung des Virus immer schwerer. "Um das Virus komplett auszurotten müssen wir genau wissen, wo es sich versteckt", so Gates.

Ein Netzwerk aus 146 Laboren weltweit testet jedes Jahr 200.000 Stuhlproben auf das Poliovirus. 99,9% dieser Proben sind negativ. Positive Proben helfen, Impfaktionen gezielt dort zu veranstalten, wo das Virus noch grassiert. In Ländern, wo das Polio-Virus weiter endemisch vorkommt, werden zusätzlich die Abwassersysteme untersucht, da das Virus in Klärwasser über einige Zeit überleben kann.

Innovationen, die während der Einsätze gegen Polio entwickelt wurden, helfen heute auch bei anderen globalen Gesundheitskampagnen, so Gates. Techniken wie Community Mapping, Krankheitsüberwachung und die Ausweitung der Rolle von Einsatzkräften werden Gesundheitsbeauftragten in der Zukunft helfen, andere Infektionskrankheiten wie Ebola besser in den Griff zu bekommen.

"Das ist es, was Rotarys 30-jährigen Kampf gegen die Krankheit so spannend macht", sagte Gates weiter. "Sie rotten nicht nur eine der schlimmsten Krankheiten der Geschichte aus. Sie helfen auch den ärmsten Ländern der Welt, ihren Bürgern eine bessere Gesundheitsversorgung und eine bessere Zukunft zu bieten".

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Rotary International | Dez. 16, 2024